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Was darf so kurz vor dem Jahreswechsel nicht fehlen? Na klar, ein Kalender! Einen ganz besonderen hat die SG Rosphe/Mellnau gemacht. Darauf zu sehen: viel nackte Haut.
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Ein Bild aus dem Foto-Kalender der Spielgemeinschaft Rosphe/Mellnau. Der Kalender war ein heißbegehrter Gewinn in der Tombola der Vereins-Weihnachtsfeier. Gewonnen hat ihn eine Teilnehmerin aus Oberrosphe.

© Michael Hahn

 

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Oberrosphe. Es ist 10 Uhr, die Temperaturen schwanken um den Gefrierpunkt, und auf dem Hartplatz in Oberrosphe rollt der Ball. So weit, so gut. Zuschauer säumen an diesem Samstag aber nicht den Spielfeldrand in dem 850-Seelen-Dorf im Marburger Nordkreis. Und das ist ausnahmsweise gewollt.

Denn an jenem Morgen tragen acht Spieler der ersten und zweiten Mannschaft des B-Ligisten SG Rosphe/Mellnau nicht nur keine Stutzen und Schienbeinschoner, sondern auch keine Hosen und Trikots – oder um genauer zu sein: Sie sind nackt. Und auch das ist ausnahmsweise gewollt. Schließlich findet im Beisein des Oberrospher Fotografen Michael Hahn gerade ein Fotoshooting statt, bei dem etwas ganz Besonderes entstehen soll: Kalenderfotos, auf denen die B-Liga-Kicker nicht nur ihre Fertigkeiten mit dem Ball zeigen, sondern auch ganz viel nackte Haut.

Von Platzarbeiten bis hin zu Spielszenen

„Es hat keiner mitbekommen, dass wir so etwas vorhatten. Es wusste wirklich nur die Mannschaft“, erzählt Tobias Kunz, Spieler und Pressewart der SG, deren zweite Garde der 23-Jährige als Kapitän aufs Spielfeld führt und für die er auch als Schiedsrichter und Trainer im Jugendbereich tätig ist. Dass das Shooting unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatte einen besonderen Grund.

So sollte das fertige Produkt, in dem auf einem Deckblatt und zwölf Monatsfotos Spielszenen, Aufwärmübungen, aber auch Platzarbeiten wie das Abstreuen oder das gemütliche Beisammensein im Vereinsheim nachgestellt werden, später bei der Tombola auf der Weihnachtsfeier des Vereins an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden.

Auch ein Auto steht zur Verlosung

„Die Idee hatten wir schon vor etwa drei, vier Jahren. Sie wurde aber nie umgesetzt“, berichtet Kunz. Das Ziel sei es gewesen, mit einer Weihnachtsfeier den Zuschauern etwas zurückzugeben. Neben einem bunten Mix aus Gutscheinen gab es deshalb für einen kleinen Obolus, der der Jugendabteilung der SG zufließen soll, auch ein Auto zu gewinnen – und zwar „einen Ford Escort, der circa 18 Jahre alt und ein ehemaliges Baustellenfahrzeug ist“, muss der SG-Pressewart etwas schmunzeln, denn: „Wir wurden vorher darauf angesprochen, als man uns fragte: ‚Ich habe gehört, dass es bei der Weihnachtsfeier ein Auto zu gewinnen gibt‘.“

Das Gerücht sollte sich als richtig herausstellen. Doch der Hauptpreis war der Kalender, dessen Herstellung ganzen Einsatz forderte, aber auch noch für lustige Momente sorgte, als alles schon im Kasten war. „Bei einem Foto sagte

Michael Hahn zu uns, er habe es an bestimmten Stellen noch mal bearbeitet, weil es uns nicht unbedingt vorteilhaft habe aussehen lassen“, erzählt Kunz und liefert sogleich die Erklärung, warum dies so gewesen sein dürfte: „Es war einfach schweinekalt.“

Neuauflage des Kalenders soll 2015 folgen

Wenngleich die SG den Kalender nicht in den freien Verkauf bringen wird, habe es nach und nach in Vereinskreisen bereits die ersten Bestellungen des begehrten Objektes gegeben, was kaum verwundern mag, denn: „Die Präsentation des Kalenders war der absolute Hit“, schwärmt Tobias Kunz. „Im kommenden Jahr werden wir das wohl wieder machen“, freut sich der SGler, dass die Idee so gut ankam, und hofft: „Dann sind vielleicht auch ein paar mehr von unseren Spielern dabei.“

Das derzeitige Unikat des Kalenders ergatterte sich bei der Tombola übrigens eine Frau aus Oberrosphe. Wenn das mal kein guter Start ins neue Jahr ist.

von Marcello Di Cicco